Vritzie vom Olwenhof

Vritzie vom Olwenhof

IP3 FH1 FH2 RH2 Fläche B, Trümmer B, Körung

Zuchtbewertung Vorzüglich

a-normal, ED-normal

DM NN

SZ 2272191

WT: 28.09.2011 Chipnummer 981189900013373

Vritzies Ahnentafel:

Vritzies Körbericht:

Übermittelgroße, mittelkräftige, in sehr guten Gebäudeverhältnissen aufgebaute, trockene und feste Hündin. Femininer Kopf, hoher Widerist, sehr gute Rückenlinie, gut gelagerte Kruppe. Der Oberarm sollte etwas schräger liegen, hinten korrekte Winkelungen, normale Brustbildung, korrekte Front. Bei korrekter Schrittfolge zeigt sie flüssige Gänge mit kraftvollem Nachschub. Wesen sicher, TSB ausgeprägt.

Temperamentvolle, sehr trockene und feste Hündin mit sehr guten Arbeitsanlagen.

Vritzie ist züchterisch das Ergebnis eines Experimentes und der Startpunkt einer andauernden zweiten Zuchtlinie mit Nutzung des Genpools aus der DDR Zucht. So habe ich mich beim V-Wurf erstmalig getraut in Richtung DDR Linie zu züchten, und das Ergebnis war so sehr positiv, dass der verwendete Vaterrüde „Bandit vom Thostgrund“ Vater von gleich drei Olwenhofwürfen wurde. Wobei ich sagen muß, es ist wohl eher der Bandit an sich, als DDR Linie generell, der hier besonders gut zu meinen Olwenhöfern gepaßt hat. Einen vergleichbaren Rüden konnte ich bis jetzt nicht wieder finden, aber es wird weiter gesucht um diese besondere Mischung zu festigen.

Dabei ist Vritzie ein ganz besonderer Hund. In jeder Hinsicht, ein wenig erinnert Sie an meine erste Hündin Annie, wir hatten eine ganz besondere Beziehung, die dadurch charakterisiert wurde, dass Sie ALLES für mich getan hat. Und, als ob ich es erahnt hätte zielt ihr Name „Vritzie“ auf den Hund mit dem alles für mich begann ab: Helge vom Olwenhof, eine Uran Tochter wurde „Fritzie“ genannt und war die Mutter meines ersten eigenen Hundes Annie vom Olwenhof und Fritzi vom schattingen Apfelbaum war die erste Zuchthündin meiner Mutter 1974. Eine lange Tradition also, der Vritzie mehr als gerecht wird wie die folgenden Zeilen zeigen werden.

Wie meine Annie, genauso ist Vritzie, sehr sensibel, dabei aber sehr arbeitsfreudig und triebbeständig. Mit Hilfe diese Arbeitsfreude arbeitet Sie auch gerne mit jedem der es gut mit ihr meint, sei es zur Vorführung am Tag des Hundes im Tierpark, oder auf der Grünen Woche wo nicht selten jeden Tag ein anderer Hundeführer am anderen Ende der Leine mit ihr Unterordnung macht. 

Auch für die Jugendarbeit zeichnet Sie sich aus, da Sie nicht so sehr groß wie meine anderen Hunde ist, kann Sie gut mit meinem fünfjährigen Neffen Fabian arbeiten. Da Vritzie vom Wesen sehr gutartig und besonders Menschenfreundlich sowie gleichzeitig sehr einfühlsam ist kann Sie jederzeit mit Kindern arbeiten, da Sie hier ihre Kräfte gut einzuteilen weiß. Damit ist Sie nach ihrer Mutter Hilde der würdige Nachfolger um Hundesportneulinge an das Hobby heranzuführen.

Im Rudel war Vritzie über lange Zeit die Jüngste und damit auch immer etwas außen vor. Wobei man bemerken muß, dass Sie das einfach ignoriert und gerne die Älteren ein wenig piesakt und bei der wilden Jagd oft die Erste ist, die das Spiel anzettelt.

Da Vritzie als sehr sportlicher und sehr selbstsicherer Hund am unkompliziertesten und entspanntesten auf langen Wanderungen dabei ist, kommt meistens Sie mit in den Urlaub. Allerdings hat der böse Stromzaun ihr nachhaltig klar gemacht, das Kühe wohl SEEEHHR gefährlich sind, und so muß ich bei den Wanderungen über die Toggenburger Weiden immer etwas Überzeugungsarbeit leisten an den bösen Rindviechern vorbei zu gehen. In Kombination mit einer der jungen Kumpelinen, wie z.B. Zillie ein lustiges Bild: Zillie, die neugierig unbedingt an den fremden Tieren schnuppern möchte vorne weg und Vritzie respektvoll mit größtmöglichem Abstand hinten laufend. 

Bei der Arbeit mit Frauchen, ist die Unterordnung die Disziplin nach dem Motto: Gehört dazu, muß aber nicht unbedingt sein. Naja, vielleicht schlägt hier die DDR Linie durch, die alten Osthunde waren auch nie die Unterordnungstriebbolzen ;-). Aber um ehrlich zu sein, auch wenn es nicht für tolle Punkte reicht, bestanden haben wir alle unsere Prüfungen in der Unterordnung bisher immer, auch wenn es manchmal knapp war.

Im Schutzdienst war Sie der bisher einzige Hund den ich nicht mit Thomas Brandt ausgebildet habe, sondern mit Henrick Herrmann. Der hat einen anderen Ausbildungsstil und das merkt man Vritzies Arbeit auch an, und so mancher Beobachter konstatierte erstaunt: Gute Arbeit…um ehrlich zu sein: auch wenn in den letzten Jahren mir die Rettungshundearbeit mehr Spaß macht als Schutzhundausbildung, so macht der Schutzdienst mit Vritzie schon besonders viel Spaß, denn das macht Sie richtig gut: tolles Verbellen, geile Griffe, echt genial!

Das tolle Verbellen kann man dann natürlich erstklassig in der Flächen und Trümmersuche nutzen. Und hier ist Vritzie wahrlich der talentierteste Hund den ich bisher ausgebildet habe. Eine unglaubliche Nasenveranlagung gepaart mit toller Suchausdauer, sowie extremen Findewillen. Wie sagt Sonja Schlamp vor Jahren als Vritzie ihre ersten großen Suchen absolvierte: Die sucht wie die Feuerwehr, wie eine Verrückte!

Und damit liegt in ihrer Trieb- und Wesensveranlagung  der Grundstein für eine tolle Rettungshundesportlaufbahn. So konnte ich nicht nur mehrfach die höchste Flächenprüfung B mit ihr erfolgreich ablegen, sondern auch die Trümmer B auf verschiedenen Meisterschaften ablegen. Das Highlight war für uns beide die Teilnahme an der Bundessiegerprüfung für Rettungshunde 2018 in Leipheim und in 2019 der Titel als Landesgruppensieger in Trümmer B in Berlin-Brandenburg. 

Das besondere an diesen tollen Ergebnissen ist nicht nur Vritzie die mit ihrer genialen Suchleistung hier immer wieder Hochleistung bringt, sondern viel mehr das unglaublich tolle Trainingsteam, das uns über all die Jahre unterstützt und damit die Grundvoraussetzung für unsere gemeinsamen Erfolge liefert.

Über all die Jahre ist es wirklich toll diese positive Entwicklung der „frechen Vritzie“ zu erleben. Sie ist wie schon so mancher Olwenhöfer auch ein souveräner und gelassener Bühnenstar. Ein Werbespot als Blindenführhund für die BVG war ihre erste Bewährungsprobe vor der Kamera.

Ihr ganz besonderes Wesen, nervenfest und belastbar, wie man sich ein Schäferhund wünscht macht Sie seit mehreren Jahren zur ersten Besetzung bei Einsätzen an der Deutschen Opfer Berlin. So war Sie in drei Spielzeiten bei Lady Macbeth von Mzensk und Le Prophete Teil des Ensembles. Besonders bei Macbeth waren die Auftritte eine echte Belastungsprobe: rutschige, steile Felsenlandschaft gepaart mit ohrenbetäubender Blasorchestermusik und weil Vritzie eine echt coole Socke ist, hat Sie das mit unendlicher Routine zu jeder Aufführung nicht nur mitgemacht, sondern ganz wie es ihre Art ist wurde Sie zum echten Bühnen Junkie und konnte es kaum erwarten endlich auf die sich drehende Bühne zu kommen.

Diese Auftritte in der Oper machen schon echt viel Spaß, ein ganz nettes Team unter den Angestellten und mittlerweile eine total routinierte Vritzie mit Frauchen die jeden Auftritt perfekt meistert.

Und so ist Sie in Summe ein besonderer, entspannter und gleichzeitig sehr sportlicher Begleiter im Sport und mit der Familie. 

Prüfungen und Ausstellungen: